.
EAPnews.ch

Letzte Aktualisierung: 18.03.2002

Home
News
Forum
Airport
Flugpläne
Statistiken
Y-Dock
CRX-Lounge
Fluglosten
Bilder
Spotter
Agenda
Newsletter
Links
Kontakt
 
Suchen

Sitemap

Fluglotsen (Air Traffic Control) am Euroairport

Basel Tower

Report über die die Arbeit der Basler Fluglotsen
ATC-Frequenzen in Basel

Obwohl der Euroairport ein binationaler Flughafen ist, ist für die Air Traffic Control, d.h. die Flugverkehrsleitung via Funk, Frankreich alleine verantwortlich.

Bâle Tower

[Dieser Artikel erschien auf der Website von Aerocontrol.  Flugverkehrsleiter der Zürcher Swisscontrol besuchten den Basler Tower am 13. April 1999. Der Bericht ist also nicht mehr ganz aktuell, aber er trifft in den wesentlichen Punkten wohl immer noch zu.]

"Ankunft mit PTT Eurobus im Aéroport Bâle-Mulhouse-Freiburg. In der Abflughalle schnuppern wir etwas provinzhafte Flugplatzluft. Aèroport-Dornröschen reibt sich den Schlaf aus den Augen, während Crossair`s Hub and Spoke schon ganz gewaltig auf hellwach pocht! Wir durchqueren eine ziemlich kleine Abflughalle, ein kurzes Telefon und schon befinden wir uns im Kontrollturm. Ausserordentlich freundliche Begrüssung! Bei Tourenbeginn und Tourenende begrüssen sich immer alle Controller mit persönlichem Handshake! Verständlich, bei diesen langen Präsenzzeiten, doch davon später!

Bernard, chef de quart, Elsässer, seit 1983 hier, führt uns sofort in den "salle IFR" (Approach-Raum) wo schon bald der 11 Uhr Inbound-Rush von Crossair beginnen wird. Alle Arbeitsplätze sind jetzt besetzt, gespannte Ruhe vor dem Sturm, ein letzter Kaffeekick - "cinque cafés s`te plaît", tönt es vom Tower-Intercom. Der "Kaffeelotse" begibt sich schnell zur Kaffeemühle. Und noch bevor die CRX513 von Berlin den Rush eröffnet, dampft auch vor uns eine Tasse.

Basel Tower

Kaum sitzen wir zwischen den Approachern, wird schon der nächste ATC-Besuch angekündigt. Ein Crossair Kapitän`s Kurs - whow - so jung und schon im Upgrade! Mit Argus-Augen verfolgen sie sofort das Geschehen auf den Radarschirmen. In dieser hektischen Atmosphäre liefert die berühmte Basler Anflugschlange nicht gerade optimale Flugzeugabstände auf die ILS. Die Basler-FVL geben sich echt Mühe, haben aber doch noch etwas Mühe mit diesen Crossair-Wellen. Denn von jahrelang mässigem Flugverkehr auf Rush umzustellen dauert seine Zeit, Training ist nötig. Auch die permanent vielen Auszubildenden belasten einen geordneten Betrieb enorm.

Das Zürich-Telefon klingelt, der ACC Dienstleiter verlangt einen "last minute improvement" für die CRX 534 ready in Bern. Die charmante CAP-erin (Koordinatorin Approach) lehnt ab, er soll, bitte sehr, seinen Slot einhalten, und ausserdem plane Brüssel ja eh wieder zuviele Ankünfte ein.......!!?? Die Kontrollstreifen rattern laufend aus dem Printer und werden von der CAP-erin mit dickem Filzstift bezeichnet und verteilt, grün für inbound, rot für outbound. Die Kontrollstreifen werden nicht aufgestrippt, sondern lediglich in ein geripptes Holzboard gelegt. Wehe ein Windstoss, die ganze Sequenzplanung ist im Eimer!

Der Finalapproacher zur Linken schiebt die Kaffeetasse beiseite, eröffnet den Final- Sektor(118,57), übernimmt die Flüge BLM Eastbound auf fl080 und führt sie in einen lefthanddownwind runway 16. Wegen der Nähe zum Militärflugplatz Colmar ist nur ein sehr kurzer Line-up von 8 Meilen möglich. Gleich unter dem Finalapproachfix liegt übrigens, unglaublich aber wahr, das Flugfeld Habsheim!! Da Basel seit einigen Tagen von Stuttgart mehr Luftraum erhalten hat, sind jetzt auch direkte Anflüge von Nordosten her möglich (long base).

Basel Tower

Der Approacher (119,35), während dem Rush als Feeder tätig, übernimmt die Flüge aus allen Richtungen. Er erstellt die Anflugsequenz und führt die Flugzeuge, wenn nötig in riesigen Schlaufen, bis BLM VOR. Dort werden die Anflüge an den Final- Approach übergeben, in der Regel auf fl80. Möglichst keine Holdings, das ist Basel`s Philosophie! Das offizielle ALTIK Holding sei viel zu nahe beim Flughafen und wenn schon Holdings, dann doch bitte bei den lieben Nachbarn! Holdings über Baden; Luxeuil, oder Willisau.

Abflüge werden je nach Abflugrichtung vom Feeder oder vom Final geführt, eine etwas verwirrliche Angelegenheit. Allerdings sind während den Inbound-Rushs nur ganz spärlich Abflüge zu verzeichnen.

Nach einer guten Stunde ist der Crossair-Anflugspuk vorbei. Kurzes Zurücklehnen, Verschnaufen und selbstkritisches Debriefing. Wir hingegen steigen für die bald beginnende Crossair Abflugshow gleich in den Tower hoch. In Kürze wird der alte Tower abgerissen, an gleicher Stelle entsteht Grossflughafengerechteres. Während der Towerneubau-Zeit wird ein Hilfstower für 1-2 Jahre im Flughafen-Hauptgebäude eingerichtet. Absolut ohne Sicht gegen Osten, erklärt Bernhard! Aber der Threshold 26 kann jetzt schon eh nur noch mittels Kamera und Monitor überwacht werden, weil das Verwaltungs- und Maintenance Gebäude der Crossair wächst und wächst. Unmittelbar unterhalb des Towers gähnt zur Zeit eine riesige Apron-Baugrube. Businessmen wieseln natelierend mit ihren schwarzen Köfferchen entlang der Kiesgrube von einem SAAB2000 zum andern. Gegen 20 Crossair-Maschinen sind bereits wieder abflugbereit und warten ungedulding auf heissbegehrte SLOT-Verbesserungen vom Brüssel-Computer. Um nicht immer die 3,6 km Pistenlänge runterrollen zu müssen, wünscht Crossair von Intersections aus starten zu können, alleine das französische Flugrecht lässt dies nicht zu, erklärt Bernhard. Crossair möchte auch gleichzeitige Landungen- visual 26 und Anflug 16 durchführen, sorry-again negatif, französisches Flugrecht! Da Basel an verschiedene Gesetzgebungen anstösst, werden vom TOWER manchmal Ausnahmen bewilligt, aber nur Crossair intern. Im weiteren ist Basel Tower sehr bemüht, die Abflugsequenz nach Abflugrichtungen zu staffeln.

Zum Abschluss unseres Besuches werden wir vom Aéroport de Bâle zum Mittagessen eingeladen. Nicht schlecht, wenn wir bedenken, wie knauserig doch diesbezüglich die Zürcher-Regelungen sind!

>>> hier weiterlesen

zurück zum Seitenanfang

Webmaster: Michael Körte (www.koerte.com)