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Wirbel um Korean Air
(14.10.01)
Basel/Seoul - Die unsichere Zukunft
von Swissair sorgt auch für einigen Wirbel um die
Korean-Air-Frachtlinie von Seoul/Incheon nach Basel. Am 4. Oktober
drohte KAL laut der Nachrichtenagentur Reuters mit dem sofortigen
Aus. Als Grund wurden die finanziellen Probleme der Swissair und
eine schwache Nachfrage angegeben. KAL befürchtete nach Angaben von
Marketing-Manager Song Moon-ho, dass die Swissair den gemieteten
Frachtraum nicht mehr bezahlen kann. Von den rund 100 Tonnen
Kapazität der eingesetzten Boeing 747 vermarktet Swisscargo 25
Tonnen (Montag) bzw. 30 Tonnen (Freitag) in Eigenregie. Wenige
Stunden später gab KAL dann aber die vorläufige Weiterführung der
Linie bekannt. Die Südkoreaner haben zudem Swissair per Brief von
der Beendigung ihrer Zusammenarbeit mit Swisscargo unterrichtet, wie
Cargo-Manager Hwang Se-hyun zu Reuters sagte. "Eine endgültige
Entscheidung hängt von der Antwort der Swissair auf den Brief
ab", sagte er.
Boeing 747-400F der Korean Air in
Basel
Fotos: Rolf Keller
Die Weiterführung der Linie
bestätigt auch Dennis Thomsen von Korean Air Cargo Basel gegenüber
EAPnews. Kein Flug habe bis jetzt wegen schwacher Nachfrage
gestrichen werden müssen, seit der Beendigung der
Swisscargo-Zusammenarbeit seien sogar drei Flüge komplett
ausgebucht gewesen. KAL wolle aber wieder mit Swisscargo
zusammenarbeiten, sollte die Zukunft dieser Firma wieder gesichert
sein. Auch seien bereits die Fühler zur Frachtabteilung der
Crossair ausgestreckt worden.
Gerüchte, wonach KAL die Linie
Seoul/Incheon-Basel nach Zürich verlegen will, wurden unterdessen
dementiert: "Wir hätten nur einen Grund, nach Zürich zu
wechseln: Wenn die Handling-Gebühren dort günstiger wären. Aber
das ist ziemlich unwahrscheinlich", sagte ein Sprecher der
Gesellschaft zur Internationalen Transport-Zeitung. Dazu kommt, dass
KAL ihre zwei bis drei wöchentlichen Passagierflüge nach Zürich
auf Ende Oktober einstellt. "Dadurch fehlen uns je 20 bis 30
Tonnen Frachtkapazität", beklagen sich KAL-Manager. Die ab
Basel vermehrt eingesetzte Boeing 747-400F könnte hier Abhilfe
schaffen. Diese Maschine habe bei typischen Oktoberwetter eine
Kapazität von 117 Tonnen, fast 12 Tonnen mehr als die
rekordverdächtigen 105,3 Tonnen, mit denen eine Boeing 747-200F
kürzlich in Basel startete.
Der Einsatz der Boeing 747-400F ist
laut Korean Air Cargo Basel mindestens bis zum 27. Oktober 2001
vorgesehen. Wegen der gesunkenen Nachfrage in den USA seien die
Chancen erhöht, dass dieser modernere Flugzeugtyp auch im
Winterflugplan zum EuroAirport eingesetzt werde.
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