zurück zur Newsübersicht von EAPnews

aus: INTERNATIONALE TRANSPORT ZEITSCHRIFT 5-6/2002

Alter Wein in neuen Schläuchen

Auf dem EuroAirport Basel-Mulhouse ist vergangene Woche eine neue Frachthalle eröffnet worden. Sie ersetzt alte Provisorien, vereinfacht Abläufe, bringt aber keine Kapazitätserweiterung. Angesichts der rückläufigen Frachtzahlen und der Verlagerung der Swisscarg -Frachter nach Zürich will Flughafendirektor Urs M. Sieber mehr auf das Expressgeschäft setzen. Projekte sind im Gang.

Am 28. Januar 2002 hat der Direktor des französisch-schweizerischen Flughafens Basel-Mulhouse, Urs M. Sieber, die neue Frachthalle eingeweiht. Sie ersetzt veraltete, provisorische Einrichtungen auf der Westseite des Frachtareals, die den heutigen Anforderungen nicht mehr gerecht wurden. Die Halle ermöglicht eine effiziente Umschlagtätigkeit und entspricht neuesten Sicherheitsvorschriften. Die maximale jährliche Umschlagkapazität bleibt indes unverändert bei 150 000 t.

Optimierte Abläufe

Der Neubau hat eine Grundfläche von 1815 m 2 und dient vor allem dem Umschlag von Gütern der regionalen Industrie – chemische und pharmazeutische Produkte, Maschinen und Maschinenteile, Ersatzteile für Autos – und des täglichen Bedarfs wie beispielsweise verderbliche Waren sowie für die Zwischenlagerung von Transitsendungen. Zwischen 15 und 20% beträgt nach Aussagen Siebers der Transportanteil der regionalen Produktion, welcher über den EuroAirport abgewickelt wird. Demgegenüber stammen praktisch alle Express- und Paketsendungen aus dem Einzugsgebiet des EuroAirport. Nachdem im Jahr 2000 124 000 t umgeschlagen wurden, betrug das Aufkommen im Jahr 2001 aus bekannten, konjunkturellen Gründen und wegen der Ereignisse vom 11. September sowie des Endes von Swissair/Swisscargo nur noch 114000 t (–8%). Als einzige Frachtlinienflüge bestehen seither nur noch die beiden wöchentlichen Rotationen von Korean Air. In der neuen Halle wurden die Ladestationen für die Elektrofahrzeuge zusammengefasst . Fertiggestellt wurde der Ersatz für die Hangars «Balair» und «Strohmeyer» nach 9 Monaten Bauzeit im Januar 2002. Im Laufe des Februars wird der Neubau in Betrieb genommen. Die Baukosten betragen rund 2,7 Mio. CHF (1,8 Mio. EUR ) . Für die Abfertigungsgesellschaften Swissport, Air France und Aviapartner stehen nun insgesamt rund 14000 m 2 gedeckte Hallenfläche zur Verfügung. «Der Vorteil der neuen Halle liegt darin, dass wir nun einfache und rasche Betriebsabläufe gewährleisten können», sagte Sieber anlässlich der Eröffnung.

Ausbau Express 2002

Wenn die Basler Autobahnumfahrung fertig und bis zur französischen Grenze gezogen ist (Ende 2006), «dann verfügt der EuroAirport über eine perfekte Strassenanbindung», so Sieber. Schon früher wird sich Sieber jedoch um eine Lösung für Lkw-Stellplätze kümmern müssen. Die Situation präsentiert sich vor der Frachthalle zuweilen als sehr unübersichtlich. Während beim Frachtaufkommen der Rückgang 19% ausmacht, verzeichneten die Express- und Kurierdienste mit 22 000 t eine Zunahme um 6%. Sieber kündigte an, noch im Laufe dieses Jahres mit einem Ausbau der Express- und Paketdienstleistungsinfrastruktur im Süden des Flughafens beginnen zu wollen. ale

Fracht am EuroAirport
Umschlagfläche total 26000 m 2
davon Hallenfläche 14000 m 2
davon in Frankreich 3000 m 2
Schweiz 8000 m 2
intern. Sektor 3 000 m 2
Jahreskapazität 150000 t
Luftfrachtstruktur EAP
geflogene Fracht 59%
davon Express mit DHL, FedEx, TNT, UPS 33%
davon auf Linie & Charter 67%
Lkw-Ersatzverkehre 41%

zurück zur Newsübersicht von EAPnews